Kennst du das Gefühl, wenn dir jemand plötzlich etwas vorwirft, das du nicht in dir finden kannst?
Sep 04, 2024
Vielleicht hörst du Dinge wie: „Du bist viel zu selbstbewusst!“ oder „Warum bist du immer so arrogant?“ Und du denkst dir nur: Moment mal, das hat doch überhaupt nichts mit mir zu tun!
Ich erlebe es schon mein Leben lang und merke, WIE sehr es mich gerade nervt – ob es fremde Nachrichten auf Facebook sind, die mir vorhalten, ich sei "scheinheilig", oder Kommentare von Frauen, die mich kritisieren, weil sie mich entweder zu aufgesetzt, zu direkt, oder, ja, schlichtweg "zu viel" finden. Ob es nun von Fremden kommt oder aus meinem direkten Umfeld... Es sind diese ständigen Botschaften, dass ich entweder zu viel oder zu wenig bin, die mich ermüden. Klingt vertraut? Es macht müde, richtig?
Die Bürde der Projektionen
Wir alle kennen dieses Gefühl aus der Kindheit. Vielleicht wurdest du von deinen Eltern oder Lehrern für etwas verantwortlich gemacht, das du gar nicht getan hast, während in Wirklichkeit deine Geschwister oder Mitschüler schuldig waren. Du wolltest es richtigstellen, aber gleichzeitig wolltest du auch nicht die "Petze" sein. Doch am Ende bleibt dieses nagende Gefühl: Warum denkt dieser Mensch das jetzt von mir?
Eine ähnliche Erfahrung machte ich vor zehn Jahren als Studentin. Mein gesamter Freundeskreis wandte sich von mir ab – wegen einer Geschichte, die ein Mann aus diesem Kreis erzählte. Die Geschichte war eine komplette Lüge. Aber anstatt es richtigzustellen, zog ich mich zurück. Ich war viel zu verletzt und stolz, um meine Sicht der Dinge zu erklären. Damals dachte ich: "Warum fragen sie mich nicht?" Die Frage bohrte sich tief in mein Bewusstsein. Heute weiß ich, dass es oft nichts bringt, sich ständig erklären zu wollen. Ich war damals zu verletzt, um mich verletzlich zu zeigen. Doch in dieser Erkenntnis liegt für mich heute die wahre Stärke. Trotzdem – manchmal braucht es klare Abgrenzung.
Müssen wir uns immer erklären?
Wie oft hast du schon versucht, jemandem zu erklären, dass sein Urteil über dich falsch ist – nur um festzustellen, dass sie gar nicht wirklich zuhören?
Ich habe diese Erfahrung gemacht. Und um ehrlich zu sein, es ist ermüdend. Denn wenn jemand so fest von seinem eigenen Urteil überzeugt ist, frage ich mich immer öfter: Müssen wir uns wirklich die Mühe machen, uns zu erklären?Ich sehne mich so sehr nach einem echten Miteinander, nach Verbindungen, die auf Verständnis und Respekt basieren, anstatt auf voreiligen Urteilen und falschen Annahmen. Aber was tun, wenn der andere fest in seiner eigenen Welt gefangen ist?
Vielleicht kennst du das: Du erklärst und erklärst, aber dein Gegenüber bleibt stur, wie ein Fels. An diesem Punkt muss man sich fragen, ob es überhaupt noch Sinn macht, Zeit und Energie in diese Erklärungen zu investieren. Es ist ein Balanceakt, zwischen Klarheit und Selbstschutz.
Wenn die Last der Kritik dich erdrückt
Hast du schon mal das Gefühl gehabt, dass die Kritik oder Negativität einer anderen Person dich mehr belastet, als sie sollte?
Ich habe das. Mehr als einmal. Und was habe ich getan? Ich habe mit anderen eingecheckt und gegengecheckt. Ich fragte: „Bin ich wirklich so?“ oder „Habe ich da etwas übersehen?“ Doch letztendlich habe ich gelernt, den Blick nach innen zu richten. Denn da liegt die wahre Antwort.
Doch hier gibt es eine Grenze: Manchmal gehören diese Vorwürfe einfach nicht dir. Es gibt Menschen, die ihre eigenen Ängste, Unsicherheiten und ungelebten Träume auf dich projizieren. Du spürst es, nicht wahr? Diese seltsame Schwere in einer Verbindung, die auf einmal ganz anders wird. Frauen haben mir Jahre später erzählt, wie neidisch sie auf mich waren und Geschichten über mich geglaubt haben, die nicht stimmten. Sie dachten, ich sei arrogant oder oberflächlich. Doch als sie mich dann wirklich kennenlernten, merkten sie, dass wir eine tiefe Verbindung haben. Manche entschuldigten sich sogar.
Aber weißt du was? Man fühlt es oft schon vorher. Diese distanzierte Schwere in den Verbindungen. Und auch wenn diese Menschen sich öffnen, bleibt bei mir oft eine gewisse Skepsis. Das ist nicht das, was ich will – ganz und gar nicht. Aber es ist, als würde diese anfängliche Projektion eine unsichtbare Mauer aufbauen, die selbst nach der Klärung noch spürbar ist.
Projektionen – positiv oder negativ?
Ob wir es wollen oder nicht, Projektionen sind Teil unseres täglichen Lebens. Sie sind nicht immer negativ – auch übermäßige Bewunderung kann eine Form von Projektion sein. Wir alle projizieren – mal bewusst, mal unbewusst. Der Schlüssel liegt darin, zu erkennen, wann das passiert, und es nicht persönlich zu nehmen.
Und andersherum? So oft, beginne ich meine Sätze mit "Vielleicht ist es mein Thema gerade", oder "Es könnte auch meine Projektion sein", so kann ich sicher gehen, dass ich meine Stories nicht auf den anderen schiebe. Und das fühlt sich für mich, richtig gut und frei an.
Hand aufs Herz: Hast du schon mal jemanden für etwas verurteilt, nur um später zu merken, dass das eigentlich mehr über dich selbst gesagt hat?
Ja, das ist mir passiert. Und wie bin ich damit umgegangen? Ich habe mir selbst vergeben. Denn im Kern ging es dabei nie um den anderen, sondern um mich. In solchen Momenten erinnere ich mich daran, dass diese Projektion nur ein Hinweis darauf ist, was in mir geheilt werden will. Es ist, als ob ich einen Spiegel in der Hand halte, der mir zeigt, wonach ich mich sehne und was von mir gelebt werden möchte. Und hier kommt sie um die Ecke, die Selbstliebe.
Wenn wir an dieser Stelle beginnen, in einer Negativ-Spirale von Selbstvorwurf zu landen, rutschen wir nur immer weiter in die Opferritis. Doch die Selbstliebe kommt und gibt dir die Hand. Dann, wenn du erlaubst zu fühlen, auch das was hier jetzt unangenehm scheint.
Was wäre, wenn Negativität einfach abprallt?
Jetzt lass uns über den „Bounce Back“-Effekt sprechen. Stell dir vor, die Negativität, die dir jemand entgegenbringt, prallt einfach ab – wie ein Gummiball, der zurück zum Absender fliegt. Dieser Gummiball symbolisiert all die Negativität, die Unsicherheiten, Ängste und Vorwürfe, die dir gar nicht gehören. Wie fühlt sich das an? Für mich fühlt es sich nach purer Erleichterung an.
Du trägst diese Last nicht. All diese Projektionen, all diese Fremdenergien – sie gehören nicht dir. Sie sind nur Spiegel der inneren Welt des anderen. Und das gilt nicht nur für die negativen, sondern auch für die positiven Projektionen. Sie sind ein Ausdruck der anderen Person, nicht deiner Wahrheit.
Und jetzt stell dir vor, wie du all das, was nicht zu deinem höchsten Wohl ist, mit Liebe zurücksendest. Stell dir vor, wie du diesen Gummiball, der voller „Schrott“ und klebriger Energie ist, mit Dankbarkeit und Liebe zurückschickst. Nicht aus Groll, sondern aus Selbstschutz. Es ist ein sanftes, aber klares „Das gehört nicht zu mir.“
Eine kleine Meditation: Dein Energiefeld reinigen und schützen
Möchtest du dein Energiefeld jetzt reinigen und alle fremden Projektionen liebevoll zurücksenden? Dann nimm dir einen Moment für diese kleine Meditation.
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Setz dich bequem hin und schließe die Augen. Atme tief ein und wieder aus. Spüre, wie dein Körper schwer wird und sich entspannt.
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Visualisiere dein Energiefeld – eine schützende Blase aus Licht, die deinen gesamten Körper umgibt. Sie leuchtet in einer Farbe, die dich beruhigt und schützt.
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Spüre, wie alles, was nicht zu deinem höchsten Wohl ist, in deinem Energiefeld sichtbar wird. Vielleicht ist es klebrig, vielleicht fühlt es sich schwer an. Was auch immer du wahrnimmst, das sind die Projektionen und fremden Energien, die dir nicht dienen.
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Nun stell dir vor, wie du all diese fremden Energien und Projektionen zurücksendest. Mit jedem Atemzug atmest du diese Lasten aus deiner Blase heraus. Sprich innerlich oder laut:
„Alles, was nicht zu meinem höchsten Wohl ist, sende ich mit Liebe zurück.“
„Alles, was nicht zu mir gehört, lasse ich los.“ -
Stell dir vor, wie diese fremden Energien wie Gummibälle von deinem Feld abprallen und sanft zurück zu den Menschen fliegen, von denen sie kamen – ohne Zorn, einfach mit Liebe und Klarheit. Du beobachtest, wie sie abprallen und mit Licht umhüllt zurückgeschickt werden.
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Spüre die Leichtigkeit in deinem Energiefeld, wie es jetzt frei von fremden Lasten ist. Deine Blase aus Licht wird heller, klarer und kraftvoller. Du bist geschützt, in deiner eigenen Energie zentriert.
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Atme tief ein und aus und öffne langsam die Augen, wenn du bereit bist.
Projektionen sind nicht dein Problem – es sei denn, du machst sie dazu.
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